Diese Webseite nutzt Cookies

Diese Webseite nutzt Cookies zur Verbesserung des Erlebnisses unserer Besucher. Indem Sie weiterhin auf dieser Webseite navigieren, erklären Sie sich mit unserer Verwendung von Cookies einverstanden.

Was war los in 2017.

Zukunftskonzept Weststadt

Die BI erarbeitet derzeit mit der Stadt Tübingen ein Zukunftskonzept für die Weststadt.

Positionen der BI Weststadt für den neuen Rahmenplan

Grundsätzliches

 

Die Weststadt ist durch eine große Vielfalt und eine gute soziale Mischung geprägt.

Ihre besonderen Charakteristika: das räumliche Zentrum bilden Gewerbegebiete; Sie wird zerschnitten von der B28. Beides kann nicht grundsätzlich geändert werden, es sollte aber besser gehandhabt werden als bisher. Es sollte auch möglich sein, die bestehenden negativen Folgen abzuschwächen, kreative Lösungen sind gefragt.

Als „wilder Westen“ ist sie nicht überall aufgeräumt und aufgehübscht. Das bietet auch Chancen. Wo kann das „wilde“ sinnvoll erhalten werden?

Die gesamte Weststadt soll von den anstehenden Veränderungen profitieren, neu zu überplanende Gebiete sollen keine „Inseln“ sein.

Die Weststadt soll weiterhin und in Zukunft verstärkt durch eine kleinteilige Nutzungsvielfalt (Wohnen, Gewerbe, Soziales, Kultur) geprägt sein. Das muss auch beiden neu zu überplanenden Gebieten wie äußerer Schleifmühleweg, Kupferhammer, Milchwerk usw. berücksichtigt werden.

Zentrum/ Zentren in der Weststadt

Wir halten nicht ein Zentrum sondern mehrere kleinere Unterzentren für sinnvoll, Fokusbereiche an denen sich Wege kreuzen und Nutzungen bündeln. Mögliche Fokusbereiche die bereits bestehen oder u.a. sein könnten:

Westbahnhof/ Zentrum Zoo; Herrenberger Straße; unterer Hagellocher Weg/ Stefanusgemeinde; Milchwerk/ Hepperhalle; Handwerkerpark (Bäckerei Gehr).

Diese Zentren sind wohnortnah, fußläufig erreichbar für jedes Alter.

Attraktive Mischungen müssen diese Zentren ausmachen: Möglichkeiten sich zu treffen (Initiativen, Gastronomie), Frei- und Bewegungsflächen, Beratung, (Klein)gewerbe, kreative Angebote, (Sozio)kultur.

Bebauung/ Freiräume

Die Weststadt braucht bezahlbaren Wohnraum. Ein verpflichtender Anteil an gefördertem Wohnungsbau soll im Rahmenplan festgeschrieben werden.

Wir wollen eine breite Mischung an Wohnformen. Private Initiativen/ Genossenschaften sollen den Vorzug vor Bauträgern erhalten.

Um Spekulationen zu verhindern und um langfristig die Verfügungsgewalt über den Grund und Boden zu behalten, soll die Stadt den Grund und Boden nicht verkaufen.

Möglichkeiten sind z.B. die Bebauung in Erbpacht, oder eine verstärkte Bebauung durch die Stadt (GWG). Wo immer möglich sollte die Stadt Grundstücke aufkaufen um sie so der Spekulation zu entziehen.

Verdichtung um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen ist dort sinnvoll, wo neu überplant wird, wo neue Strukturen geschaffen werden.

Verdichtung muss durch Freiräume (öffentlich, kleinteilig, vielfältig) ausgeglichen werden.

Das Verhältnis Bebauung/ Freiräume soll im Rahmenplan festgelegt werden.

Privates Grün kann auch der Öffentlichkeit zugute kommen. Das geschieht z.B., wenn Gärten auch straßenseitig geplant werden.

Die Weststadt braucht nicht einen großen Platz: eine große Vielfalt bei den Freiräumen ist wichtig. Sie sollen kleinflächig und unterschiedlich sein. Unterschiedliche Bedürfnisse (Ruhe und Erholung, Treffpunkt, Freizeitaktivitäten, Sport) und Bevölkerungsgruppen (Kinder, Jugendliche, Studierende, alte Menschen) müssen berücksichtigt werden.

Die unterirdische Versiegelung (z.b. nördlicher Schlossberghang) durch Tiefgaragen usw. muss bedacht und untersucht werden (Grundwasserströme).

Wegeverbindungen / Verkehr

Wichtig ist eine Neugestaltung der B28 innerhalb der Weststadt. Sie soll als innerstädtische Straße erkennbar sein. Eine Verlangsamung des Verkehrs ist uns wichtig.

Genauso wichtig sind bessere Übergänge über die B 28. Kreuzungen könnten zurückgebaut werden. Mehr Grün an und in (Mittelstreifen) der B 28 ist nötig. Die Unterführungen müssen einladender und sicherer gestaltet werden.

Die Nordausfahrt des Schlossgbergtunnels und die Kreuzung B 28/ Westbahnhofstraße müssen schlanker werden, die Bedürfnisse von Fußgängerinnen und Fahrradfahrerinnen müssen einbezogen werden. Wir möchten ein Tempolimit im Tunnel bis zum Ortsende von max. 40 Km/h. Dieses Tempolimit muss durch geeignete Maßnahmen durchgesetzt werden.

Längerfristig wollen wir eine Rückstufung der B28.

Die Position der BI zum „Aldiknoten“:
2 Halbknoten: nach Norden (Wanne) auf Höhe Rosentaler Str., nach Süden (Handwerkerpark) auf Höhe Brillinger. Nach Süden muss die Durchfahrt Richtung Neubaugebiet äußerer Schleifmühleweg u.a. mitbedacht werden. Hier möchten wir auf die geltende Lärmschutzverordnung hinweisen.

In diesem Zusammenhang soll der untere Hagellocher Weg für den Durchgangsverkehr geschlossen werden. Hier können neue Möglichkeiten für Wohnen und Freiräume entstehen.

Im Bereich des oberen Hagellocher Weges muss angesichts des weiter zunehmenden Durchgangsverkehrs Richtung Kliniken/ Uni/ Wanne alles zum Schutz der Anwohnerinnen getan werden was möglich ist: Lärmschutz; Tempobegrenzungen im Ortsgebiet, die auch

durchgesetzt werden; Schutz von Fußgängerinnen und Fahradfahrerinnen auch bei der Überquerung.

Der Ausbau der Nord-Süd-Verbindungen ist wichtig. Wir brauchen kurze, umwegfreie bequeme und gut gestaltete Fuß-und Radwege, auch über die B 28 und durch den Handwerkerpark/ Zankerareal. Vorschläge:
1) Schwärzlocher Str./ Sindelfinger Str./ Querung B 28/ Rosental/ vor dem Kreuzberg.
2) Schwärzlocher Str./ Westbahnhof/ Sindelfinger Str./ Querung B 28/ Herrenberger Str./ Gössstr.
3) Schwärzlocher Str./ Gerstenmühlstr./ Rappstr./ Max-Eyth-Str.

Fahrradwege (vor allem diejenigen schnell aus der Stadt heraus/ in die Stadt hinein) und Fußgängerwege sollen entkoppelt werden. Nutzungkonflikte sollten vermieden werden.

Die Weststadt braucht einen besseren ÖPNV (Busse und Ammertalbahn): eine bessere Bustaktung, eine bessere Anbindung des Handwerkerparks an das Busnetz. Die geplante Stadtbahn betrachten wir als Chance und begrüßen sie.

Stadteingänge

 

Stadteingang aus dem Ammertal (Eingang in die Weststadt):
Die B 28 soll aus der offenen Landschaft in ein attraktives einladendes Stadtgebiet führen. In diesem Sinn sollten die neuen Gewerbegebiete, die Straßenführungen und auch neue Bebauungen geplant und gestaltet werden. Ab dem Ortseingang soll das Durchfahrtstempo auf 40 Km/h reduziert werden. Die Stadt soll als bewohnte und belebte Zone wahrgenommen werden.
Milchwerk/ Genkinger Platz/ Hepper-Halle (Eingang in die Altstadt):
Wir sehen das Gebiet Genkingerplatz/ Milchwerk/ Hermann-Hepper-Halle/ Gemeinschaftschule bis zum Rewe-Parkplatz als Einheit.

Wir wünschen uns den Stadteingang in die Altstadt offen, durchlässig und grün. Ein grünes Band vom Genkingerplatz (wichtige Frischluftschneise!) zum Milchwerk in das auch die Straßengestaltung der Westbahnhofstraße mit einbezogen werden sollte. Ein „urbanes“ Konzept wie an der blauen Brücke lehnen wir ab. Das Milchwerk sollte in wichtigen Teilen erhalten bleiben, nicht nur ein symbolischer Schornstein. Für das Gelände wünschen wir uns eine große Nutzungsvielfalt. Dabei sollte untersucht werden, was von den bisherigen Nutzungen (Käselädle usw.) erhalten werden kann. Neubebauung für Wohnraum ist dabei durchaus möglich. Der Reweparkplatz muss neu überplant werden.

Bereich Westbahnhof

Der Westbahnhof ist Ankunfts-und Abfahrtsort für viele. Der Platz davor ist Dreh-und Angelpunkt in unterschiedlichste Richtungen. Bahnhofsbereich und Bahnhofsvorplatz sollten ihrer Bedeutung entsprechend attraktiver gestaltet und neu überplant werden. Da sich das Bahnhofsgebäude in Privatbesitz befindet, sollte die Stadt versuchen, dort Grundbesitz zu erwerben um so Gestaltungsmöglichkeiten zu haben. Ein so zentrales Gebäude in städtischem Besitz wie das „Schäfchen“ (Kindergartengebäude in der Trägerschaft TOS) darf nicht dauerhaft aus der Hand gegeben, sondern sollte in die längerfristige Planung am Westbahnhof einbezogen werden.

Gewerbe

Die Weststadt ist das älteste Gewerbegebiet in Tübingen und hat die Stadtentwicklung über Jahrhunderte mitgeprägt. Gewerbe, Handwerk sollen auch weiterhin in der Weststadt zuhause sein.

Wir wünschen uns aber keine monofunktionalen Gewerbegebiete, sondern Mischgebiete die durchlässig sind und auch immer wieder eine gute Aufenthaltsqualität haben. Da sich die Gewerbegebiete im Zentrum der Weststadt befinden, müssen sie so strukturiert und gestaltet werden, dass eine Querung selbstverständlich und unproblematisch möglich ist.

In Gebieten die neu überplant werden, sollte darauf geachtet werden, dass auch Flächen für das (Klein)gewerbe entstehen.

Lichtreklamen sollen nachts abgeschaltet werden.

Wir wünschen eine bessere Anbindung der Gewerbegebiete an den ÖPNV.

Siedlungsränder und Ökologie

Zurzeit ist der Siedlungsrand von Tübingen im Bereich der Weststadt (in Richtung Ammertal wie auch in Richtung Steinenberg und Schloßberg) weich, offen und durchlässig. Er ist geprägt von Freizeitgrundstücken (zum Teil noch ohne Einzäunung!) offenen Wiesen, ökologisch sehr wertvollen Mittelhanglagen, Hecken und auch Brachflächen. Dazu kommen die Fließgewässer Ammer, Ammerkanal und Weilersbach.

Entlang der Gewässer und auch Strassen findet sich alter Baumbestand. Diese Situation möchten wir erhalten wissen.

Ein hartes Aufeinander prallen von offener Landschaft und einer kompakten Siedlungsstruktur möchten wir nicht. Deshalb sind wir gegen „Arrondierungen“ der Siedlungsfläche wie z.b. im Bereich unteres Burgholz. Die „grünen Finger“ in die Stadt hinein sollen erhalten werden. Aber auch Bau-und Abschottungsmaßnahmen im Kleingartenbereich westlich des Bauhofs beobachten wir mit Missfallen.

Ganz besonders sensibel muss mit dieser Situation dort umgegangen werden, wo neue Baugebiete (z.b. am städtischen Bauhof) an die offene Landschaft angrenzen.

Durch die neuen Wohngebiete direkt im Übergang zur offenen Naturlandschaft wird ein weiterer großer Druck durch Erholungssuchende auf die ökologisch sensiblen Bereiche des Ammertals ausgeübt werden. Es ist zu überlegen wie dort die Natur in manchen Bereichen vor den Menschen geschützt werden kann.

Die Ammer muss weiter renaturiert werden, eine größere Artenvielfalt ist wünschenswert. Die Aufenthaltsqualität für die Menschen muss gegen den Schutz der Tiere und Pflanzen abgewogen werden.

Ein ausreichender Streifen entlang der Gewässer muss dauerhaft in öffentlicher Hand bleiben.

Es muss Ersatz für überbaute Kleingärten geschaffen werden. Wir befürworten ein allgemeines Nutzungskonzept (z.b. urban gardening) damit möglichst viele Menschen von diesen Gärten profitieren können.

Im Norden sollte der Steinenberg als Naturraum und Naherholungsgebiet dauerhaft geschützt und von weiterer Bebauung freigehalten werden. Der Zugang zum Steinenberg als Naherholungsgebiet sollte verbessert, alte Wege sollten wieder geöffnet werden.

Öffentliches Grün muss so angelegt und gepflegt werden, dass die Artenvielfalt gefördert wird. Dafür sollte auch im privaten Bereich (Nutz-und Hausgärten) geworben werden. Die Straßen und Wegeverbindungen aus der Stadt heraus und in die Stadt hinein könnten als Alleen gestaltet werden.

Bei Neubauten sollte darauf geachtet werden, dass sie auch für die Tierwelt (Vögel, Fledermäuse, etc.) ein mögliches Zuhause sein können.

Ausblick

Der Rahmenplan ist dringend nötig, er soll als Orientierung für die zukünftige Stadtpolitik verpflichtend sein. Seine Umsetzung muss zügig zusammen mit OBR, BI und weiteren engagierten Bürgerinnen begonnen werden. Sofortmaßnahmen (z.b. die Verbesserung des Busverkehrs) sollten wo immer möglich ergriffen werden. Zwischennutzungen der Gebäude und Grundstücke in städtischen Besitz sollten sich ebenfalls an den Vorgaben des Rahmenplans orientieren und, wenn möglich vorhandene Lücken vorläufig schließen (z.b. durch kulturelle Nutzungen).

Positionen der BI-Weststadt zur Verkehrsführung in der Weststadt entlang der B28/ Hagellocher Weg

  • Geringstmöglicher Flächenverbrauch zugunsten von Naturräumen.
  • Vermeidung von Umwegfahrten

Wir bitten darum nochmals zu prüfen, ob - von Herrenberg kommend - ein Abbieger gegenüber der Rosenstraße in das Industrie-Gebiet Aischbach II doch eine Option wäre. Damit gäbe es die wenigsten Umwegfahrten. Hier könnte direkt südlich an der B28 zudem ein Parkhaus eingeplant werden, von dem aus auch Bewohner des Schleifmühlewegs in wenigen Minuten (ähnlich wie im Französischen Viertel) ihr Wohnviertel erreichen. Außerdem würden die LKWs auf schnellstem Weg in den Handwerkerpark gelangen. Alle bisher erwogenen Verkehrsführungen führen nach wie vor zu großen Umwegen.

  • Vermeidung von MIV und Stärkung des OPNV.
  • Sichere Fußwege, Fußgänger sollen gleichberechtigt gegenüber anderen Verkehrsteilnehmer/innen sein.
  • Entlastung der Kreuzung B28/ Rheinlandstraße-Westbahnhofstraße.
  • Verkehrsberuhigung für Wohngebiete entlang der Rheinlandstraße (Tempo 30, Kontrollsäulen).
  • Vor weiterer Planung von Neubaugebieten (z.B. Schleifmühleweg) muss ein tragfähiges Verkehrskonzept entwickelt werden, in dem zukünftige Einwohnerzahlen und Nutzungswünsche für Wohn- und Mischgebiete erhoben und die realistische Belastung durch Verkehrsdichte (Lärm und Luftverschmutzung) transparent gemacht werden. Wie realistisch ist ein autofreier Schleifmühleweg? Wie werden die Wohngebiete angeschlossen an die großen Verbindungsstraßen?
  • Bevor der Scaterplatz am Zankerplatz - wie in Rahmenplanung angedacht - geschlossen werden soll, muss ein vergleichbar großer oder größerer Platz für diese Funktion ortsnah (fußläufig in max. 5 Min Entfernung) zur Verfügung sein.

Hier geht es zur städtischen Seite "Zunkunft Weststadt".

Energiewende in Tübingen

Das Energielabor, eine vom Land Baden-Württemberg geförderte Initiative von Studenten, lädt Tübinger Haushalte ihren Energie-Verbrauch in verschiedenen Lebensbereichen zu überprüfen. Weitere Informationen in dem Flyer siehe unten.

Flyer 1:

Flyer 2: